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Abstrakt/konkret

Abstrakt/konkret Wissenschaftstheorie und Methodenlehre abstractum concretum Begriff, abstrakter/konkreter konkret 5028 10.24894/HWPh.5028Pierre AubenqueLudger Oeing-Hanhoff
I. Das lateinische ‹abstractum›, das Boethius in die philosophische Sprache eingeführt hat, übersetzt meistens den bei Aristoteles vorkommenden Ausdruck τὰ ἐξ ἀφαιρέσεως[1], der allgemein das mathematische Seiende bezeichnet, soweit dieses durch die Ausklammerung derjenigen Bestimmtheiten des sinnlichen Wesens konstituiert wird, die, wie z.B. die Bewegung, Gegenstand der Physik sind. Der Ausdruck kann auch allgemeiner jede Bestimmtheit bezeichnen, die man zwar getrennt denken kann, die aber in der Wirklichkeit nie getrennt von einem Substrat existiert: so das Weiße [2]. Hingegen wird der Ausdruck von Aristoteles nie gebraucht, um den Status des Allgemeinen zu charakterisieren. Der antithetische und symmetrische Ausdruck ist τὰ ἐκ προσθέσεως, «die durch Hinzufügung konstituierten Seienden». Dieser Gegensatz hat in vielen Fällen eine nur funktionelle Bedeutung: So ist das Geometrisch-Seiende, das eine Situation im Raum und damit eine räumliche Materie (ὕλη τοπική) besitzt, ein Zusammengesetztes im Vergleich zur abstrakteren Wesenheit, etwa der Zahl; das Geometrisch-Seiende ist aber selbst ein Abstraktes im Vergleich zum Physisch-Seienden, das darüber hinaus die Bestimmtheit der Bewegung besitzt [3]. – Meistens aber weist der Ausdruck τὰ ἐξ ἀφαιρέσεως, auf den künstlichen Charakter der Operation hin, durch welche die mathematischen Seienden konstituiert werden, und er betont in polemischer Absicht gegen den Platonismus deren ontologische Unselbständigkeit. Von diesem ontologischen Standpunkt aus ist der Gegensatz zum Abstrakten nicht mehr τὰ ἐκ προσθέσεως, das auf eine erkenntnistheoretische Operation hinweist, sondern τὸ σύνολον, das konkrete Ganze, das aus Materie und Form zusammengesetzt ist, und allein die Fähigkeit besitzt, selbständig in der Natur zu existieren. Vermutlich hat Aristoteles den Terminus πρόσθεσις dem Wortschatz der Akademie entnommen: Für Platon und die Platoniker gehen die Ideen dem an ihnen teilhabenden Sinnlichen voran; im Gegensatz zur Reinheit der ideellen Existenz ist das Sinnliche das Ergebnis eines Akts der «Hinzufügung»; für Aristoteles hingegen ist umgekehrt das konkrete Ganze (synolon) das Ursprüngliche, aus dem nur durch eine «Hinwegnahme», einen Abstraktionsprozeß (aphairesis), Teilbestimmungen (z.B. «das Weiße» am «weißen Menschen») gedanklich isoliert werden können [4].
Aristoteles gebraucht einen andern Terminus, χωριστός, um den ontologischen Status der intelligiblen Wesen zu bezeichnen, die von jeder Materie getrennt sind und doch selbständig existieren [5]. Da aber diese Art von «Getrenntheit» eine ontologische Bestimmung und nicht das Ergebnis eines Erkenntnisvorgangs widerspiegelt, empfiehlt es sich, beide Begriffe klar voneinander zu unterscheiden. Leider wurde in der lateinischen Tradition, schon bei Boethius, ‹choriston› sowohl durch ‹abstractum› als auch durch ‹separatum› wiedergegeben. Diese mit platonischen Einflüssen verbundene Verwechslung der beiden Arten von Getrenntheit führt im Mittelalter dazu, sowohl intelligible Wesenheiten als auch das Allgemeine (das aristotelische καθόλου) mit ‹abstracta› (auch im Sinne von ‹separata›) zu benennen. Der einzige konsequente Gebrauch ist der von Aristoteles, der τὸ ἐξ ἀφαιρέσεως als das Unvollständige und Unselbständige dem σύνολον als dem Vollständigen und Selbständigen entgegensetzt: In diesem Sinn, wenn die vom konkreten Ganzen «durch das Denken getrennte» Form ein Abstraktes ist [6], gilt dasselbe auch für die Materie [7].
Während die lateinische Überlieferung den Begriff des Abstrakten mit einer gewissen Zweideutigkeit belastet hat, die dazu beiträgt, den Universalienstreit auszulösen, entspricht der lateinische Terminus ‹concretum›, der «vollständig» bedeutet, dem aristotelischen Gebrauch von ‹synolon›.
Pierre Aubenque
[1]
Aristoteles, De coelo III, 1, 299 a 15; De anima I, 1, 403 b 14; III, 4, 429 b 18; III, 7, 431 b 12; III, 8, 432 a 4; Met. VII, 4, 1029 b 29–33; XI, 3, 1061 a 28; XIII, 2, 1077 a 36–b 14.
[2]
Met. XIII, 2, 1077 b 9.
[3]
Anal. post. I, 27, 87 a 31–37; Met. XI, 3, 1061 a 29ff.
[4]
Met. XIII, 2, 1077 b 9–10.
[5]
Met. VI, 1, 1026 a 8, 16; De anima III, 5, 430 a 17 (über den nous).
[6]
Vgl. Phys. I, 1, 193 b 4–5.
[7]
Vgl. Met. XIV, 2, 1089 b 28.
A. Mansion: Introd. à la phys. arist. (Löwen/Paris 1913, 21946). –A. Seiffert: Concretum (1961).
II. Die Ausdrücke ‹abstrakt› und ‹konkret› sind von Boethius in die philosophische Sprache eingeführt worden, werden von ihm jedoch nur selten verwendet und noch nicht als festes Gegensatzpaar gebraucht. Er übersetzt in ‹De Trinitate› das von Aristoteles im Rahmen seiner Einteilung der Wissenschaften gebrauchte χωριστά mit «abstracta»: Theologie behandelt das von der Materie «Getrennte», das von Materie freie «rein» Geistige [1]. Physik und Mathematik handeln nicht über derart rein Geistiges, auch die Mathematik beschäftigt sich mit solchen Gegenständen, die wenigstens dem Sein, wenn auch nicht der Betrachtung nach, von der Materie «inabstracta» (ungetrennt) sind. Mit diesem Wort übersetzt Boethius das aristotelische ἀχώριστα, das nach der traditionellen, heute umstrittenen Lesart des aristotelischen Textes die Gegenstände der Physik und Mathematik kennzeichnet [2].
Während es in der Scholastik durchaus üblich wurde, das von der Materie seinsmäßig Getrennte als ‹abstrakt› zu bezeichnen, und zwar auch deshalb, weil in der Geschichte des Wortes ‹Abstraktion› (s.d.) eine seiner Bedeutungen die Trennung von der Materie wurde, bleibt der Gebrauch des Ausdrucks ‹inabstractum›, der sich in den Kommentaren zu der genannten Schrift des Boethius findet, wohl beschränkt, zumal ἀχώριστος auch durch ‹inseparabilis› wiedergegeben wird. Sofern aber Gilbert de la Porée ‹inabstractum›, welches Wort Boethius auf die «mit der Materie verbundene Form» bezogen hatte [3], durch den Ausdruck ‹concretum› erläutert (concreta et inabstracta) und in diesem Zusammenhang die reinen einfachen Formen und Urbilder «abstrakt, keineswegs konkret» (abstractae et eis [sensibilibus] minime concretae) nennt [4] – und in ähnlichem Sinn verwendet auch Clarenbaldus von Arras den Ausdruck ‹konkret› [5] –, wird damit der spätere Gebrauch des Gegensatzpaares ‹abstrakt› und ‹konkret› vorbereitet.
Boethius hatte aber auch selber im Rahmen seiner Lehre von der Abstraktion (ἀφαίρεσις) erklärt, die «unkörperliche Natur», d.h. die Art oder Gattung sei mit dem Körper «zusammengewachsen» (concreta) und könne vom Intellekt in der Abstraktion aus dieser Verbindung herausgelöst werden [6]. Die so durch Abstraktion gewonnenen Begriffe und mathematischen Gegenstände nennt Boethius aber nicht abstracta. Zwar spricht Isidor von Sevilla in diesem Sinn von «abstrakter Quantität» [7], was später z.B. Hugo von St. Viktor in einem fast wörtlichen Zitat wiederholt [8], aber die durch Abstraktion gewonnenen Begriffe wurden deshalb nicht abstrakt genannt, weil mit der vollen Ausbildung und Verbreitung der Abstraktionslehre auch der gleich zu nennende Sprachgebrauch von ‹abstrakt› und ‹konkret› üblich wurde, nach dem innerhalb der abstrahierten Begriffe abstrakte und konkrete Termini zu unterscheiden sind. Erst als diese bis ins 18. Jh. übliche Unterscheidung nicht mehr wichtig oder bekannt war, konnten die unanschaulichen und relativ leeren Begriffe insgesamt gegenüber dem anschaulich gegebenen Konkreten als ‹abstrakt› bezeichnet werden.
Für die Ausbildung der Unterscheidung zwischen abstrakten und konkreten Begriffen ist aber nochmals auf Boethius zu verweisen, weil auch das von ihm aufgestellte Axiom über die Verschiedenheit von Sein und dem, was ist (diversum est esse et id quod est) [9], ein Ursprung dieser Unterscheidung ist. Nachdem nämlich Gilbert de la Porée diese Differenz durch die Verschiedenheit von ‹corporalitas› und ‹corpus› sowie von ‹humanitas› und ‹homo› erläutert und bemerkt hatte, Sein, Körpersein und Menschsein werde abstrakt betrachtet (abstractim attenditur), sei aber mit der Materie und dem Subjekt verbunden, ungetrennt (inabstractum) [10], was nach Gilbert auch ‹konkret› genannt werden kann, erklärt Thomas von Aquin dieses Axiom von der Verschiedenheit abstrakter und konkreter Begriffe (rationes seu intentiones) her: «Laufen und Sein werden in abstracto bezeichnet wie auch die Weißheit (albedo), aber was ist, d.h. Seiendes und Laufendes wird in concreto bezeichnet wie auch das Weiße (album)» [11].
Der damit genannte Unterschied zwischen abstrakten und konkreten Namen, Termini oder Begriffen, wobei abstrakte Namen einen Akt (Tätigkeit oder Eigenschaft) oder eine Form ohne ihr Subjekt benennen, während konkrete Begriffe den Akt oder die Form als «zusammengewachsen» mit ihrem Träger bezeichnen, stammt freilich auch der Terminologie nach nicht von Thomas von Aquin; die Distinktion ist vielmehr in einer ganz nahen Vorform schon in der zweiten Hälfte des 12. Jh. bei Alanus de Insulis nachzuweisen. Dieser unterscheidet in seinen ‹Theologicae Regulae› nämlich «mathematische oder ursprüngliche Namen» (nomina mathematica sive principalia), die «mathematisch, d.h. abstraktiv» (mathematice, id est abstractive) eine Eigentümlichkeit bezeichnen ohne den Hinblick aufs Subjekt, wie ‹albedo›, und «konkretive oder angewandte Namen» (concretiva sive sumpta), die die Eigentümlichkeiten konkretiv, d.h. als den Subjekten inhärierend bezeichnen, wie ‹album› [12]. Diese Unterscheidung führt zu der «Regel», daß alle «mathematischen Namen», die mehr zur Einfachheit hin tendieren, «weniger uneigentlich» von Gott ausgesagt werden als die konkretiven [13].
Diese Unterscheidung wurde dann unter Änderung des Ausdrucks ‹mathematisch› in ‹abstrakt› im 13. Jh. allgemein üblich, zumal auch Averroes z.B. die Namen ‹Leben› und ‹Lebendes›, die eine Form ohne ihren Träger oder in ihrem Subjekt bezeichneten, unterschieden hatte [14].
Während Wilhelm von Auvergne wenigstens gelegentlich von abstrakten Namen, wie ‹deitas›, und konkreten Namen, wie ‹deus› (nomen abstractum – nomen concretivum), spricht [15], erklärt Bonaventura, der abstrakte Name oder Terminus (z.B. albedo) werde der Form und von der Form her beigelegt, der konkrete Name oder Terminus (z.B. album) werde zwar von der Form, aber nicht der Form, sondern dem Suppositum, der in sich bestehenden Sache, beigelegt [16]. Albertus Magnus stellt fest, das Abstrakte werde nicht vom Konkreten prädiziert und umgekehrt [17].
Kontrovers ist seit dem 13. Jh. der ontologische Status des durch abstrakte Begriffe Bezeichneten. Entsprechend den verschiedenen Lehren über die Realität des Allgemeinen sind vor allem drei Lösungsrichtungen zu unterscheiden:
Erstens wird in Fortführung des platonischen Realismus des 12. Jh., demgemäß, wie z.B. Clarenbaldus von Arras lehrt, «das eine und selbe Menschsein» (humanitas), zu dem die die Vielheit begründenden Akzidentien treten, «das ist, wodurch die einzelnen Menschen Menschen sind» [18], das Abstrakte als Grund und Urbild des Konkreten behauptet. So präexistiert nach Meister Eckhart «das Konkrete im Abstrakten wie das Teilnehmende in dem, an dem es teilnimmt» [19]. Ähnlich heißt es bei Nikolaus von Kues, das Abstrakte sei kontrahiert im Konkreten, wobei dem wesentlich endlichen Abstrakten, wie Weißheit, freilich kein selbständiges Eigensein zugeschrieben wird [20].
Zweitens bezeichnen nach Thomas von Aquin konkrete Begriffe «etwas zusammengesetztes Vollständiges», «an sich Subsistierendes»; abstrakte Begriffe hingegen bezeichnen etwas «nach Art einer Form», die einfach ist, aber nicht für sich besteht, und so bezeichnen sie etwas «non ut quod est, sed ut quo est» [21], d.h. nicht als subsistierendes, für sich bestehendes Seiendes, sondern als unselbständiges Prinzip, das, wie Sein, substantiale Form und Urmaterie nur im Begründen des konkreten Seienden ist [22]. Aber wie eine substantiale Form eine Substanz, so begründet eine auch in einem abstrakten Begriff zu fassende akzidentelle Form die konkreten Eigenschaften oder Tätigkeiten der Substanz, von denen her wiederum das Subjekt in einem konkreten Namen benannt werden kann [23]. Weil abstrakte Namen Einfaches, aber nicht Subsistierendes, konkrete Namen Subsistierendes, aber Zusammengesetztes bezeichnen, ist Gott mit konkreten und abstrakten Namen zu benennen, deren Bezeichnungsweise (modus significandi) jedoch stets teilweise zu negieren ist [24].
Drittens deutet Duns Scotus das von abstrakten Begriffen Bezeichnete im Sinne seiner Metaphysik. Konkrete Begriffe sind unmöglich einfacher als abstrakte Begriffe [25], denn das Abstrakte, z.B. die Weißheit, wird ohne das Subjekt (den Gegenstand, der weiß ist) oder in noch weiterer Abstraktion ohne das Suppositum (diese wirkliche Weißheit) als von Individualität und Wirklichkeit absehender reiner Sachgehalt genommen [26]. «Indem das Abstrakte in letzter Abstraktion konzipiert wird, wird die Wesenheit ohne Verhältnis zu irgend etwas, was außerhalb ihres eigentümlichen Wesens ist, verstanden» [27]. Dieser in seiner reinen Möglichkeit auch notwendige Sachgehalt ist real im Sinne der natura communis (s.d.).
Gegenüber einer durch «realistische» Voraussetzungen und Implikationen charakterisierten Unterscheidung zwischen abstrakten und konkreten Namen und Begriffen geht Wilhelm von Ockham bei seiner umfangreichen Abhandlung über abstrakte und konkrete Namen [28] allein vom gesprochenen oder geschriebenen Wort aus, das er freilich auf das verbum mentis, den gedachten Begriff, zurückführt [29]. Unmittelbar nach der Unterscheidung kategorematischer und synkatego-rematischer Termini werden abstrakte und konkrete Namen dahingehend bestimmt, daß sie dem Laute nach einen ähnlichen Anfang haben, aber nicht ein ähnliches Ende. Der abstrakte Name habe immer oder häufig mehr Silben als der konkrete, und endlich sei der konkrete Name häufig Adjektiv, der abstrakte Substantiv [30].
Im einzelnen behandelt Ockham dann zunächst nichtsynonyme konkrete und abstrakte Namen, die für verschiedene Dinge supponieren. Dazu werden «gleichsam drei Unterarten» genannt: 1. Der abstrakte Name supponiert für ein Akzidens oder eine real dem Subjekt inhärierende Form, der konkrete Name für das Subjekt desselben Akzidens oder derselben Form, z.B. ‹albedo – album› oder ‹sciens – scientia›. Der abstrakte Name kann aber auch umgekehrt für das Subjekt, der konkrete für das Akzidens dieses Subjektes supponieren, z.B. ‹ignis – igneus›. – 2. Der abstrakte Name supponiert für den Teil, der konkrete für das Ganze, z.B. ‹anima-animatum›. – 3. Abstrakte und konkrete Namen können für verschiedene Dinge supponieren, die zueinander im Verhältnis von Ursache und Wirkung, Zeichen und Bezeichnetem oder Ort und im Ort Befindlichem stehen, z.B. ‹England› und ‹Engländer› [31].
Als synonyme abstrakte und konkrete Namen sind Ausdrücke wie ‹Deus – Deitas›, ‹homo – humanitas›, ‹animal – animalitas› anzusehen, aber auch Wörter wie ‹quantum – quantitas›, ‹longum – longitudo›, ‹simum – simitas›, ‹causa – causalitas› [32]. Die Äquivalenz von ‹homo› und ‹humanitas› ergibt sich daraus, daß sich ‹homo› zu ‹humanitas› verhält wie ‹Sortes› zu ‹Sorteitas›. Da diese nichts Verschiedenes bezeichnen, tun es auch ‹homo› und ‹humanitas› nicht, was freilich im Hinblick auf die hypostatische Union eingeschränkt wird [33].
Da abstrakte Namen mehr der gelehrten als der gewöhnlichen Sprache (dicta philosophorum – vulgaris locutio) angehören, kann es ferner auch solche abstrakte Namen geben, die Abkürzung für mehrere Ausdrücke oder für viele Aussagen und ihnen äquivalent sind. So könnte z.B. ‹humanitas› äquivalent mit ‹homo inquantum homo› gebraucht werden. Durch solche Interpretationen abstrakter Namen können viele Aussagen anerkannter Autoren «gerettet» werden, die in ihrem Wortlaut falsch zu sein scheinen [34].
Endlich nennt Ockham solche abstrakte Namen, die für eine zugleich genommene Vielheit von Einzelnen stehen, während die entsprechenden konkreten Namen von einem Einzelnen ausgesagt werden können, z.B. ‹plebs – plebeius›. Vollständigkeit beansprucht Ockham mit dieser Klassifizierung nicht [35], die insgesamt – trotz des Ausgangs vom «äußeren» Wort – mit der Negation eines irgendwie realen Allgemeinen in den Dingen und einer realen Verschiedenheit von Substanz und Quantität genau seiner Ontologie entspricht.
[1]
Boethius, De Trinitate II. MPL 64, 1250.
[2]
Vgl. Aristoteles, Met. VI, 1, 1026 a 14; vgl. zu den umstrittenen Lesarten J. Owens: The doctrine of being in the Aristotelian Metaphysics (Toronto 1951) 382.
[3]
Boethius, a.a.O. [1].
[4]
Gilberti Porretae Commentaria in De Trin. MPL 64, 1266f.
[5]
W. Jansen: Der Kommentar des Clarenbaldus von Arras zu Boethius De Trinitate (1926) 55*.
[6]
Boethius, In Porph. Comm. I. MPL 64, 84.
[7]
Isidor, Etymol. II, 24.
[8]
Vgl. Ueberwegs Grundriß der Gesch. der Philos. 2: Die patristische und scholastische Philos., hg. B. Geyer (121951) 264.
[9]
Boethius, Quomodo substantiae bonae sint. MPL 64, 1311.
[10]
Gilberti Porretae Comm. in lib. Quomodo ... MPL 64, 1318.
[11]
Thomas, In De Hebd. 2 (22).
[12]
Alanus de Insulis, Theologicae Regulae XXX. MPL 210, 635f.
[13]
a.a.O. XXXI = 636.
[14]
Averroes, In Met. XII, 3 (Venedig 1562, Nachdruck 1962) fol. 322v.
[15]
Wilhelm von Auvergne, De universo I, 1, c. 1. Opera (Paris 1574, Nachdruck 1963) 1, 686.
[16]
Bonaventura, I. Sent. 4, 1, q. 1.
[17]
Albertus Magnus, De bono I, 1, art. 5, hg. Kühle, Feckes u.a. (1951) 10.
[18]
Clarenbaldus, a.a.O. [5] 42*.
[19]
Eckhart, In Joh. n. 14. Lat. Werke 3, 13.
[20]
Nikolaus von Kues, De docta ignorantia II, 4; vgl. II, 1.
[21]
Thomas, I Sent. 33, 1, 2, 5; 34, 1, 1; S. contra gent. I, 30.
[22]
Vgl. De Trin. 5, 4.
[23]
Vgl. z.B. De ver. 3, 7, 2 mit De virt. 11; zur Interpretation L. Oeing-Hanhoff: Ens et unum convertuntur (1953) 101.
[24]
Thomas, S. theol. I, 13, 1, 2.
[25]
Duns Scotus, Theoremata, Theor. IX.
[26]
Quaest. sup. lib. Met. III, 1; vgl. die Aufnahme und Weiterbildung dieser Distinktionen durch Petrus Tartaretus, Comm. in lib. praedicamentorum (Basel 1514) fol. 23v.
[27]
Ord. I, 8, p. 1, q. 4, n. 219 (hg. Balic).
[28]
Wilhelm von Ockham, S. logicae, Pars Prima, hg. Ph. Boehner (1957); c. 5–9 a.a.O. 16–33.
[29]
c. 2 und 3 = 10–14.
[30]
c. 5 = 16.
[31]
c. 5 = 16–18.
[32]
c. 6 = 18–21.
[33]
c. 7 = 22–27.
[34]
c. 8 = 28–32.
[35]
c. 9 = 32f.
III.Descartes' ohne Rücksicht auf den Sprachgebrauch der Schule [1] unternommene Neubegründung der Philosophie hatte das Ziel, den von den Vorurteilen auch der Sprache [2] zu befreienden Geist zu evidenten Sachverhalten zu führen. Dabei fand die allenfalls bei einem Ausgang von der Sprache wichtige Unterscheidung abstrakter und konkreter Namen keinen Eingang in die neue Philosophie. Aber die Schulphilosophie bewahrte diese Unterscheidung, die Goclenius mit der Bemerkung, sie sei «sehr fruchtbar», besonders ausführlich in seinem Lexikon behandelt hatte [3]. Gegenüber dieser ins einzelne gehenden Wiederholung der scholastischen Lehre, wobei z.B. auch der Ausdruck ‹numerus abstractus› (numerus numerans) und ‹numerus concretus› (numerus numeratus) erwähnt, die scotistische Eigenlehre besonders gekennzeichnet, die ockhamistische jedoch übergangen wird, ist Chr. Wolffs im folgenden Jh. gegebene Erklärung knapp: «notio abstracta aliquid, quod rei cuidam inest vel adest (scilicet rerum attributa, modos, relationes) repraesentat absque ea re, cui inest vel adest» [4]. Sachliche Bedeutung hatte die Unterscheidung vor allem in der Christologie der altprotestantischen Dogmatik: Da Gott Mensch geworden ist, nicht aber die Gottheit die Menschheit, kann eine Natur nicht in abstracto von der anderen prädiziert werden, wohl aber wird das concretum der einen vom concretum der anderen Natur ausgesagt [5].
Aber auch außerhalb der Schule wurde die Unterscheidung zwischen abstrakten und konkreten Namen diskutiert, wie schon Hobbes' Ausführungen über ihren Nutzen und Nachteil zeigen. Hobbes sieht den Ursprung dieser «allgemein üblichen» Distinktion in der Prädikation, genauer in der Kopula, da abstrakte Namen das Körpersein, Warmsein, Menschsein usw. bezeichnen, d.h. das, was Ursache dafür ist, weshalb wir etwas als Körper, Warmes, Menschen usw. benennen. Nützlich ist diese Unterscheidung, weil man meistens ohne sie die Eigenschaften der Körper nicht berechnen könnte; denn es geht ja etwa darum, das Doppelte der Wärme, nicht des Warmen anzugeben. Ihr Mißbrauch besteht in dem groben Irrtum mancher Metaphysiker, die aus der Möglichkeit gesonderter Betrachtung auf eine vom Körper getrennte Existenz schließen [6].
Gegenüber Locke, der mit der Unterscheidung zwischen abstrakten und konkreten Termini nicht viel anzufangen weiß und der in dem Fehlen von abstrakten Namen wie «Goldheit» eine Bestätigung dafür sieht, daß wir «die realen Wesenheiten der Substanzen» nicht kennen [7], gibt Leibniz noch einmal eine Zusammenfassung der traditionellen Lehre, in der er das real und logisch Abstrakte unterscheidet, wobei ersteres «Wesenheiten, deren Teile oder Akzidentien» sind. Mit Recht weist Leibniz schließlich darauf hin, daß z.B. «humanitas» äquivalent mit «menschlicher Natur» ist, weshalb auch in der Antike das mit der Unterscheidung abstrakter und konkreter Namen Gemeinte bekannt war [8].
Locke hatte die aus «partikularen Ideen» durch Abstraktion gewonnenen allgemeinen Ideen «abstract ideas» genannt [9]. Diesen Sprachgebrauch nimmt Diderots ‹Encyclopédie› auf und führt ihn weiter: Während die Erwähnung der «scholastischen» Unterscheidung zwischen abstrakten und konkreten Namen, die ganz ähnlich wie bei Wolff erläutert wird, nur zur historischen Information dient, werden hier alle Wörter (tous les termes de la langue) abstrakt genannt, die nicht Eigennamen sind, also auch Konjunktionen, Präpositionen usw. Im Unterschied zu Locke heißen nicht nur die allgemeinen Ideen ‹abstrakt›, sondern auch diejenigen individuellen, die in «physischer Abstraktion» aus der Zerlegung der Gesamtidee eines Individuums gewonnen werden [10]. Ähnliche Lehren finden sich in der zeitgenössischen deutschen Schulphilosophie. So unterscheidet Ch. A. Crusius «individuelle» und «abstrakte Ideen» und lehrt, die Begriffe seien «entweder konkret oder unaufgelöst», oder «aufgelöst oder abstrakt» [11]. A. G. Baumgarten gibt als Übersetzung von ‹abstrakt› und ‹konkret› «abgesondert» und «unabgesondert» an und nennt das «in mehrerer Bestimmung betrachtete» ens universale ein «concretum», ein «abstractum» hingegen, sofern es nicht bestimmter und im einzelnen betrachtet wird [12]. Von hier aus ist dann Kants Lehre zu verstehen: «Die Ausdrücke des Abstracten und Concreten beziehen sich also nicht sowohl auf die Begriffe an sich selbst, denn jeder Begriff ist ein abstracter Begriff, als vielmehr nur auf ihren Gebrauch. Und dieser Gebrauch kann hinwiederum verschiedene Grade haben; je nachdem man einen Begriff bald mehr, bald weniger abstract oder concret behandelt, d.h. bald mehr, bald weniger Bestimmungen entweder wegläßt oder hinzusetzt» [13].
Im 19. Jh. bezieht dann Schopenhauer die Ausdrücke ‹abstrakt› und ‹konkret› wieder auf die Begriffe selbst, nicht auf ihren Gebrauch. Im Ausgang von seiner Auffassung der Abstraktion, die «im Wegdenken der näheren Bestimmungen besteht», nennt er grundsätzlich alle Begriffe «abstrakte, nicht anschauliche, allgemeine Vorstellungen». Daher sei die Rede von konkreten Begriffen «uneigentlich», es gäbe nur mehr oder weniger von dem «intuitiv in concreto» Erfaßten entfernte abstrakte Begriffe. Die der Anschauung nahen Begriffe wie ‹Mensch› und ‹Pferd› werden aber im uneigentlichen Sinn konkret genannt, die gleichsam in den oberen Stockwerken der Reflexion wohnenden Begriffe wie ‹Verhältnis› und ‹Tugend› sind im eminenten Sinn abstrakt [14]. Nietzsche hat dann von «blutleerer Abstraktion» gesprochen, den «ganzen Erkenntnis-Apparat einen Abstraktions- und Simplifikations-Apparat» genannt [15] und das «Abstrakt-Schematische» [16] in seiner Weise hinter sich zu lassen versucht.
Aber auch im 19. Jh. blieb der ältere auf abstrakte und konkrete Namen und Begriffe bezogene Sprachgebrauch erhalten. W. Wundt, der, gestützt auf die Angaben Prantls, eine Begriffsgeschichte skizziert, diskutiert den Vorschlag Mills, «den scholastischen Sprachgebrauch wieder herzustellen», glaubt aber, dieser habe das Bürgerrecht im Reich der gegenwärtigen Sprache verloren. Nach ihm heißen ‹abstrakt› «diejenigen Begriffe, denen eine adäquate stellvertretende Vorstellung nicht entspricht», ‹konkret› entsprechend die Begriffe, deren «repräsentative Vorstellung» ... «nicht bloß in dem Wort, sondern außerdem noch in einer sinnlichen Anschauung besteht, in welcher die wesentlichen Elemente des Begriffs verwirklicht sind» [17]. Aber zuvor hatte schon B. Bolzano mit Berufung auf Locke und Leibniz die Art der Vorstellungen, die die Form: «Etwas, das (die Beschaffenheit) b hat», eine konkrete Vorstellung oder auch schlechtweg ein Concretum genannt, die «Beschaffenheitsvorstellung» hingegen, weil sie als ein Bestandteil in jener konkreten erscheint, «das Abstractum derselben». Im Unterschied zu der damit nur undifferenziert wiederholten alten Lehre nennt Bolzano auch Vorstellungen, die weder abstrakt noch konkret sind, wie «etwas», «nichts» oder «dies A». Konkrete Vorstellungen sind nach Bolzano «immer zusammengesetzt», sind aber «bei der Erfindung der Sprache insgemein früher als ihre Abstracta», die wie den Ausdruck ‹Goldheit› eigens zu bilden überflüssig erscheint, da dieser Begriff nötigenfalls durch die Verbindung mehrerer Wörter wie «die Beschaffenheit des Goldes» bezeichnet werden können [18].
An Bolzano und an die Unterscheidung abstrakter und konkreter Begriffe in seinem Sinn knüpft Husserl in den ‹Logischen Untersuchungen› an und kommt gegen eine «nominalistische Logik» zu dem Ergebnis, daß «abstrakte Inhalte unselbständige Inhalte, konkrete Inhalte selbständige» sind. Mit Berücksichtigung des Verhältnisses von Teil und Ganzem heißt es: «Demnach ist ein Abstractum schlechthin ein Inhalt, zu dem es überhaupt ein Ganzes gibt, bezüglich dessen er ein unselbständiger Teil ist» [19].
Aber nicht Husserls, sondern Schopenhauers Sprachgebrauch dürfte inzwischen der herrschende geworden sein, zumal auch die neuere Logik nicht an der Unterscheidung abstrakter und konkreter Namen oder Begriffe interessiert zu sein scheint. Der ‹Duden› nennt als sprachwissenschaftliche Bedeutung von Abstraktum: «Hauptwort, das etwas Nichtgegenständliches benennt, z.B. Liebe» [20].
Indem Husserl in seiner Unterscheidung von abstrakt und konkret das Problem der Selbständigkeit oder Unselbständigkeit akzentuiert hatte, dürfte er zugleich deutlich gemacht haben, daß diese Unterscheidung mehr im Blick auf Ontologie als auf Grammatik und Logik von Interesse ist, wenn anders «die Selbständigkeit das entscheidende Strukturmerkmal ist, durch das bestimmt wird, was als wirklich zu gelten hat und was nicht» [21]. Wer also nach Sein, Seiendem und Seiendheit fragt, sollte an der schon sprachlichen Verschiedenheit dieser Ausdrücke nicht vorbeisehen. Die bei M. Heidegger bestehende Unklarheit über die Selbständigkeit oder Unselbständigkeit des vom Seienden unterschiedenen Seins [22], mehr aber noch N. Hartmanns These, Sein unterscheide sich vom Seienden «wie Wahrheit und Wahres, Wirklichkeit und Wirkliches» [23], was aber offensichtlich vom Wort ‹Seiendheit› (entitas), nicht vom Infinitiv ‹Sein› (esse) gilt, dürfte es nahelegen, in diesem Feld nicht völlig an der traditionellen Unterscheidung abstrakter und konkreter Namen vorbeizugehen.
Die neuzeitliche Begriffsgeschichte von ‹abstrakt› und ‹konkret› hat jedoch ein noch breiteres Bedeutungsspektrum, als es der bisher nur am Leitfaden des älteren Sprachgebrauchs gegebene Überblick zeigt. Quer zu diesem scheint schon Descartes' Bemerkung zu stehen, die Analyse der Alten und die Algebra der Modernen bezögen sich auf «sehr abstrakte» anscheinend nutzlose Dinge [24], während seine Bezeichnung der mathesis universalis, die nur von Ordnungsverhältnissen handelt, mögen sie sich in Zahlen oder Figuren finden, als «mathesis abstracta» sich zwanglos in den bisherigen Sprachgebrauch einfügt [25]. Auch Pascal spricht nicht die Sprache der Scholastik, wenn er den «sciences abstraites» «l'étude de l'homme» entgegenstellt [26]. Die Entgegensetzung «abstrakt/real existierend» ist in der Großen Enzyklopädie formuliert [27] und «klassisch» durch Goethes Wort zu belegen: «Die Menschheit? Das ist ein Abstraktum. Es hat von jeher nur Menschen gegeben» [28].
Auch Hegels Sprachgebrauch von ‹abstrakt› und ‹konkret› bedeutete einen Neuansatz, obwohl er sich an der Grundbedeutung von ‹abstrahieren› als «absehen von» orientierte. So kann der Wille von allem Gegebenen absehen, «alles fallen lassen»; aber wenn man den Willen und seine Freiheit nur durchs Nein-Sagen-Können charakterisiert, sieht man wieder von seiner ihm möglichen Verwirklichung im Wollen des Vernünftigen ab, denkt einseitig, d.h. abstrakt [29]. Das vollständig und vernünftig bestimmte Wirkliche ist hingegen das Konkrete, das aus mehreren Bestimmungen Zusammengewachsene [30], was letztlich der Geist als «das Absolut-Konkrete» ist [31].
Dieser Sprachgebrauch, nach dem ‹abstrakt› einseitig, leer, undialektisch, ‹konkret› wirklich, erfüllt, vollständig bestimmt meint, ist von Marx und vom Marxismus aufgegriffen worden [32] und allgemein in die Sprache eingegangen. Es mag genügen, das einmal durch Buchtitel wie ‹Vers le Concret› (J. Wahl), ‹Approches concrètes du mystère ontologique› (G. Marcel), ‹Konkrete Vernunft› (Festschrift Rothacker) oder ‹Dialektik des Konkreten› (Kosik) zu konkretisieren, zum anderen es dadurch zu belegen, daß M. Heidegger «die konkrete Ausarbeitung der Seinsfrage» als Ziel von ‹Sein und Zeit› angibt und die Seinsfrage als «die konkreteste Frage» behauptet [33], während Th. Adorno im Vorwort seiner ‹Negativen Dialektik› W. Benjamins Wort zitiert, nur «durch die Eiswüste der Abstraktion» sei «zu konkretem Philosophieren bündig zu gelangen» und behauptet, «Konkretion war in der zeitgenössischen Philosophie meist nur erschlichen» [34].
A. Seiffert, der 1961 den gegenwärtigen Sprachgebrauch von (abstrakt) und ‹konkret› kritisch analysiert hat, kommt dabei zur Feststellung: «‹Konkret› – dieses Wörtchen wird zum philosophischen Allheilmittel, zum lobenden Prädikat schlechtin» [35]. Vielleicht kann Begriffsgeschichte ein Gegengewicht gegen die kritiklose Übernahme eines modischen Sprachgebrauchs und gegen abstraktes, «ungebildetes» Denken [36] sein.
Ludger Oeing-Hanhoff
[1]
Descartes, Regulae III. Oeuvres, hg. Adam/Tannery (= A/T) 10, 369.
[2]
Vgl. Med. II. A/T 7, 32; vgl. Recherche de la vérité. A/T 10, 515f.
[3]
R. Goclenius: Lexicon philosophicum (1613, Nachdruck 1964) s.v. ‹abstractum›.
[4]
Chr. Wolff, Logica § 110.
[5]
Vgl. den Überblick bei H. Schmid: Die Dogmatik der evang.-luth. Kirche (71893) 232f.
[6]
Hobbes, De corpore I: Logica III, 4. Opera lat., hg. Molesworth 1, 29ff.
[7]
Locke, An essay conc. human understanding III, 8, hg. Fraser 2, 101ff.
[8]
Leibniz, Nouveaux Essais ... III, 8. Philos. Schriften, hg. Gerhardt 5, 314f.
[9]
Locke, a.a.O. [7] II, 11 = 1, 206f.
[10]
Encyclopédie ... des sciences (Genf 31778) s.v. ‹abstrait (terme)› und ‹abstraite (idée)›.
[11]
Ch. A. Crusius: Weg zur Gewißheit und Zuverlässigkeit der menschlichen Erkenntnis (1747) §§ 119. 124.
[12]
A. G. Baumgarten: Met. (31779, Nachdruck 1963) § 149.
[13]
Kant, Logik, Akad.-A. 9, 99, § 16, Anm. 1.
[14]
Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung I, § 9, § 12. Werke, hg. Hübscher 2, 47f. 49. 63.
[15]
Nietzsche, Aus dem Nachlaß der Achtzigerjahre, Werke, hg. Schlechta 3, 442.
[16]
Die Philos. im tragischen Zeitalter ... a.a.O. 3, 389.
[17]
W. Wundt: Logik 1: Erkenntnislehre (1880) 97f.
[18]
Bolzanos Grundlegung der Logik (Wissenschaftslehre I/II), hg. F. Kambartel (1963) 93ff. 204f.
[19]
E. Husserl: Log. Untersuch. 2 (1901) 218. 215. 260.
[20]
Der Große Duden 1 (161967) s.v. ‹Abstraktum›.
[21]
W. Wieland: Wissenschaft und Ethik, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 1/64 (1964) 16.
[22]
Vgl. M. Heidegger: Was ist Met. (41943) 26 mit (51949) 41; zum Problem der ohne Begründung hier vollzogenen Umkehrung der Aussage über die Selbständigkeit des Seins: K. Löwith: Heidegger. Denker in dürftiger Zeit (1953) 39ff.
[23]
N. Hartmann: Zur Grundlegung der Ontologie (31948) 40f.
[24]
Descartes, Discours de la méthode II. A/T 6, 17.
[25]
Med. V. A/T 7, 65.
[26]
Pascal, Pensées, hg. Brunschvicg Nr. 144.
[27]
Encyclop. a.a.O. [10].
[28]
Goethe, Gespräch mit H. Luden, in: K. Rossmann: Dtsch. Geschichtsphilos., Ausgewählte Texte (1969) 180.
[29]
Hegel, Grundlinien der Philos. des Rechtes §§ 5ff.
[30]
Einl. in die Gesch. der Philos., hg. Hoffmeister (31959) 98; vgl. 30f. 111ff. 139ff.
[31]
Enzyklopädie § 164.
[32]
Marx, z.B. Thesen gegen Feuerbach 5–7; E. V. Il'enkov: Über die Dialektik des Abstrakten und Konkreten in der wissenschaftlich-theoretischen Erkenntnis. Voprosy Filosofii, hg. Goerdt (1960) 268f.
[33]
M. Heidegger: Sein und Zeit (51941) 1 und 9.
[34]
Th. Adorno: Negative Dialektik (1966) 7.
[35]
A. Seiffert: Concretum (1961) 124.
[36]
Vgl. Hegel, Wer denkt abstrakt? Werke, hg. Glockner 20, 447.